Samstag 27 Januar 2018
Arutua: Die Wiedergeburt der Perlenindustrie durch das Zeugnis von Steve Pommier
Arutua, mit seinen 80 Perlenzüchtern, gehört zu den Regionen, in denen die Produktion wieder an Dynamik gewinnt. Unter diesen Produzenten sticht Steve Pommier, seit mehr als 20 Jahren erfahrener Perlenzüchter, durch seine beeindruckenden Leistungen hervor.
Auf seiner Perlenfarm in Arutua gelingt es Steve Pommier und seinem Team von 30 Mitarbeitern, fast 300.000 Perlen pro Jahr zu produzieren. Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter angesichts der Schwierigkeiten, mit denen der Sektor in den letzten Jahren konfrontiert war. „Es geht seit zwei Jahren besser“, erklärt er und hebt die Verbesserungen hervor, die trotz der schwierigen Vergangenheit erzielt wurden.
Die Perlenbranche durchlief ab 2008 eine tiefe Krise, geprägt von einem Rückgang der internationalen Nachfrage und einem Preisverfall. Hinzu kamen Probleme bei der Beschaffung von Austern, insbesondere auf dem Atoll Takaroa, was die Produktion zusätzlich belastete. Seit 2016 scheint sich die Situation jedoch zu erholen, mit einer leichten Zunahme der genutzten Flächen und der Zahl der Produzenten.
Steve Pommier betont, dass er nicht nur hochwertige Perlen produziert, sondern auch Perlen geringerer Qualität, die zwar nicht den strengsten Kriterien entsprechen, aber ebenfalls einen Absatzmarkt finden. Derzeit sind etwa 70 % seiner Produktion für den Export bestimmt, hauptsächlich nach Japan und China – die Hauptakteure des globalen Perlenmarktes. Da die Nachfrage das Angebot übersteigt, sind die Preise gestiegen und bieten den Produzenten neue Chancen.
Der Preis für die Perlen von Steve Pommier liegt heute bei 800 Fcfp pro Gramm, also etwa 1.200 Fcfp pro Perle. Dieser Tarif spiegelt den Preisanstieg der letzten anderthalb Jahre wider und zeugt von der Erholung des Marktes. Um ausländische Käufer anzulocken, bleibt die Qualität der Arbeit entscheidend. Das Pfropfen, das etwa 50 % des Produktionsprozesses ausmacht, ist ein Schlüsselschritt, und Steve betont die Bedeutung der Ausbildung qualifizierter Pfropfer, um ein hochwertiges Produkt zu gewährleisten. „Wir bilden unsere eigenen Pfropfer aus. Früher hatten wir acht Einheimische ausgebildet, aber nur einer arbeitet noch auf unserer Farm. Die anderen sind nach Papeete zurückgekehrt. Man muss eben bereit sein, in den Tuamotu zu leben, wenn man sich auf dieses Abenteuer einlässt. Deshalb haben wir chinesische Pfropfer eingestellt, die härter im Nehmen sind und auf die man sich verlassen kann“, erklärt er.
Heute betrachtet Steve Pommier Rikitea und Arutua als die beiden größten Perlenproduktionszentren in Polynesien, mit 80 Produzenten allein auf Arutua. Diese positive Dynamik lässt auf eine vielversprechende Zukunft für die lokale Perlenindustrie hoffen.
